Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Inhalte

Unter Praktischer Theologie versteht man sowohl einen Überbegriff für
eine Reihe theologischer Disziplinen, die über einen dezidierten
Praxisbezug verfügen (z.B. Liturgiewissenschaft, Pastoraltheologie oder
Kirchenrecht), als auch eine spezifische Perspektive, christliches und
menschliches Leben und Handeln in den Blick zu nehmen. Praktische
Theologie ist daher sowohl Wahrnehmungswissenschaft als auch
Handlungswissenschaft.

Als Wahrnehmungswissenschaft ist sie auf andere Fächer wie z.B. die
Soziologie oder die Psychologie angewiesen ist. Menschliche Praxis im
Allgemeinen, wie auch kirchliches Handeln im Besonderen werden zu einem
theologischen Erkenntnisort, an dem sich etwa Ungerechtigkeit und
Unmenschlichkeit genauso zeigen können wie Solidarität, Verantwortung
und Lebendigkeit. Es wird dabei nicht zwischen einer „richtigen“ kirchlichen und
einer im Vergleich dazu defizitären menschlichen Praxis unterschieden –
das Kriterium für den Blick auf das Wahrgenommene ist die biblische
Botschaft der Liebe Gottes. Vor diesem Hintergrund sollen beide Bereiche
voneinander lernen.

Die Praktische Theologie ist Teil dieses Lernprozesses. Sie kann als
Handlungswissenschaft pastorale Handlungsperspektiven für ein positives
Zusammenleben für alle Menschen und Lebewesen in der Welt entwickeln.
Als Theologie überschreitet sie dabei zugleich gängige Denkschemata und
eröffnet – im Anschluss an Friedrich Schleiermacher – Aussichten der
Hoffnung und des Überraschend-Unverfügbaren aus der Welt heraus.

Die Religionspädagogik ist Teil der Praktischen Theologie, als interdisziplinäres Fach jedoch auch auf Erziehungswissenschaft und Didaktik bezogen. Sie fokussiert sich auf die Reflexion und Konzeption religionsbezogener Lernprozesse. Dabei interessiert sie sich insbesondere für die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen um dadurch, z.B. im Religionsunterricht, eine persönlich produktive Auseinandersetzung mit der christlichen Tradition zu ermöglichen

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